Black Dagger Brotherhood
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BeitragThema: Leseprobe   Leseprobe I_icon_minitimeMo Dez 05, 2011 9:10 am

Noch bevor er und Brock am Hauptquartier des Ordens angekommen
waren, war Kade klar, dass ihn keine guten Neuigkeiten
erwarteten. Lucan, der Gründer und Anführer des Ordens
und außerdem Stammesvampir der Ersten Generation, der
inzwischen an die neunhundert Jahre auf dem Buckel hatte, war
normalerweise keiner, der unnötige Panik verbreitete. Wenn er
es also für nötig hielt, ausgerechnet Kade ins Hauptquartier zu
beordern, war das ein deutlicher Hinweis darauf, dass in Alaska
wirklich die Kacke am Dampfen war.
Ein Horrorszenario nach dem anderen raste durch Kades
Kopf, schreckliche Dinge, die er sich nur allzu leicht ausmalen
konnte und die in seiner Kehle wie bittere Galle brannten. Er
behielt seine Angst für sich, als er und Brock den Rover im
Fuhrpark des Ordens hinter dem schwer gesicherten Anwesen
abstellten, dann nahmen sie den Lift im Hangar zum unterirdischen
Nervenzentrum des Ordens in hundert Metern Tiefe.
„Alles klar, mein Alter?“, fragte Brock, als er und Kade aus
dem Aufzug in den weißen Marmorkorridor traten, der die vielen
Räume des labyrinthartigen Hauptquartiers wie eine zentrale
Arterie miteinander verband. „Wenn das irgendwas mit deiner
Familie zu Hause zu tun hätte, hätte Lucas es schon gesagt. Was
immer da oben passiert ist, mit deiner Familie ist garantiert alles
in Ordnung. Mach dir keine Sorgen, ja?“
„Klar, kein Problem“, antwortete Kade, aber sein Mund war
auf Autopilot geschaltet.
Er hatte die Siedlung seiner Familie in Alaska vor etwa einem
48
Jahr verlassen, um dem Orden in Boston beizutreten. Damals
war er ganz überstürzt abgereist, nachdem Nikolai ihn dringend
einberufen hatte – ein Ordenskrieger, den er vor Jahrzehnten
kennengelernt hatte, als seine Reisen ihn von der eisigen Tundra
Alaskas in Nikos sibirische Heimat geführt hatten.
Es gab Dinge, die Kade in Alaska unerledigt gelassen hatte.
Dinge, die ihn immer noch verfolgten – und das trotz all der Zeit
und Distanz, die ihn diese ganzen Monate ferngehalten hatte.
Wenn zu Hause etwas passiert war und er nicht da gewesen
war, um einzugreifen …
Diesen Gedanken verbannte Kade mit allen Kräften aus seinem
Kopf, als er und Brock in einen Korridor einbogen, der zum
Techniklabor führte.
Lucan, der dunkelhaarige Gen Eins, erwartete sie in der voll
verglasten Kommandozentrale des Hauptquartiers, zusammen
mit Gideon, dem zerzausten Technikgenie des Ordens. Er wirkte
immer leicht abwesend, aber das täuschte – das war der Mann,
der für die ganze Technologie des Ordens verantwortlich war.
Die beiden standen zusammen vor einem Flachbildschirm.
Eben fuhr Lucan sich mit den Fingern über seinen grimmig
angespannten Kiefer, als die Glastür des Labors aufschwang, um
Kade und Brock eintreten zu lassen.
„Kam was raus bei der Spur in Roxbury?“, fragte er, als die
beiden Krieger den Raum betreten hatten.
Kade gab ihm eine Kurzzusammenfassung darüber, was sie
aus dem Menschenhändler herausbekommen hatten, viel war es
nicht. Aber als Kade sprach, schweifte sein Blick unwillkürlich
immer wieder zu dem Bildschirm hinter Lucan. Als der riesenhafte
Mann begann, im Raum auf und ab zu gehen – wie er es
immer tat, wenn er entweder angepisst oder tief in Gedanken
versunken war –, bekam Kade volle Sicht auf das Bild, das den
Computerbildschirm ausfüllte.
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Es war kein schöner Anblick.
Ein verwackeltes Foto – oder vielleicht auch ein Standbild
aus einem Video – flimmerte in grellem Rot und Weiß über den
ganzen Monitor. Blut und Schnee. Ein brutales Morden in der
eisigen Wildnis Alaskas. Kade wusste es instinktiv, und diese
Gewissheit durchzuckte ihn wie eine Messerklinge.
„Was ist passiert?“, fragte er, seine Stimme war so hölzern, dass
sie apathisch, völlig unbeteiligt klang.
„Es ist heute ein ziemlich übles Video im Internet aufgetaucht“,
sagte Lucan. „Soweit wir sagen können, wurde es vor
ein paar Tagen von einer Handykamera aufgenommen und über
einen Provider in Fairbanks auf eine Website hochgeladen, auf
der Gaffer und anderer kranker Abschaum sich an Mordopfern
aufgeilen.“
Er warf Gideon einen Blick zu, und auf einen Mausklick hin
erwachte das Standbild auf dem Monitor zum Leben. Kade hörte
das erregte Atmen und die knirschenden Schritte der Person, die
die Kamera hielt, und sah, dass das amateurhaft aufgenommene
Video den Tatort eines äußerst brutalen Mordes dokumentierte.
Eine blutüberströmte Leiche auf schneebedecktem, blutgetränktem
Boden. Der Fokus war immer wieder unscharf, aber
dem Kameramann gelang es, nah auf die Wunden des Opfers zu
zoomen. Zerfetzte Kleider und Haut. Jede Menge unverkennbare
Fleisch- und Bisswunden, die nur von sehr scharfen Zähnen
stammen konnten.
Oder Fangzähnen.
„Scheiße“, murmelte Kade, erschüttert von der Brutalität des
Massakers – dieser totalen Vernichtung, die dort stattgefunden
hatte. Das Video dauerte nun schon über vier Minuten und
zeigte nicht weniger als drei weitere Tote in Eis und Schnee.
„Das waren Rogues“, sagte Brock, seine tiefe Stimme war so
grimmig wie seine Miene.
50
Es gehörte zu den bedauerlichen Tatsachen des Lebens, dass
es Stammesangehörige gab, die ihren Blutdurst nicht kontrollieren
konnten oder wollten. Während der Großteil des Vampirvolkes
sich an Gesetz und gesunden Menschenverstand hielt, gab
es andere, die ihren Begierden nachgaben, ohne an die Folgen zu
denken. Die Stammesvampire, die zu viel oder zu oft Nahrung zu
sich nahmen, landeten bald in der Abhängigkeit, waren verloren
an die Blutgier, die Krankheit der Rogues. Sobald ein Vampir
diese Grenze überschritt, bestand nur wenig Hoffnung, dass er
sich wieder in den Griff bekam.
Die Blutgier war fast ausnahmslos eine Einbahnstraße in
Wahnsinn und Tod. Wenn nicht durch den Erlass des Ordens,
dann durch die Krankheit, die selbst die umsichtigsten Stammesvampire
zu skrupellosen Bestien machte. Ein Rogue lebte nur
noch für seinen Durst, tötete wahllos und ging jedes Risiko ein,
um ihn zu stillen. Ein Rogue würde sogar ein ganzes Dorf abschlachten,
wenn sich ihm die Gelegenheit bot.
„Wer immer das war, der muss schleunigst ausgeschaltet
werden“, fügte Brock hinzu. „Das Arschloch gehört sofort kaltgemacht.“
Lucan nickte zustimmend. „Je eher, desto besser. Darum habe
ich dich hergerufen, Kade. Die Situation da oben kann ziemlich
schnell außer Kontrolle geraten. Nicht nur, wenn wir tatsächlich
ein Rogue-Problem haben, sondern auch, weil die Polizei von
den Morden Wind bekommen hat. Gideon hat einen Funkspruch
der Staatspolizei von Alaska aufgefangen, aus einem Nest
im Hinterland namens Harmony. Zum Glück wohnen da keine
hundert Leute, aber es reicht schon einer, der hysterisch Vampir!
schreit, und die Sache wird zur absoluten Katastrophe.“
„Scheiße“, murmelte Kade. „Wissen wir, wer das Video gemacht
hat?“
„Momentan schwer zu sagen“, sagte Lucan. „Gideon küm51
mert sich drum. Wir wissen aber sicher, dass ein Trooper in der
Stadt stationiert ist – er hat der Einheit in Fairbanks die Morde
gemeldet. Uns bleibt also nicht mehr viel Zeit. Wir müssen
herausfinden, wer für dieses Gemetzel verantwortlich ist, und
sichergehen, dass da oben niemand herausfindet, was da draußen
in der Wildnis geschehen ist.“
Kade hörte zu, seine Venen vibrierten immer noch angesichts
der Brutalität dessen, was er gerade auf dem Monitor gesehen
hatte. Im Augenwinkel sah er das Ende der Videoaufnahme als
unscharfes Standbild auf dem Bildschirm, das blutbespritzte Gesicht
eines jungen Mannes, die geöffneten, blicklosen braunen
Augen von der Kälte getrübt, an den dunklen Wimpern klebten
Eiskristalle. Das war doch noch ein Junge, verdammt. Wahrscheinlich
noch keine zwanzig.
Es war nicht das erste Mal, dass Kade die Überreste eines
blutigen Gemetzels in der Wildnis Alaskas gesehen hatte. Als er
vor all diesen Monaten sein Zuhause verlassen hatte, hatte er es
weiß Gott in der Hoffnung getan, solche Bestialitäten nie wieder
sehen zu müssen.
„Wir sind zwar bei unseren aktuellen Missionen schon unterbesetzt,
aber wir können uns nicht leisten, die Situation im
Norden nicht zu überprüfen“, sagte Lucan. „Ich muss jemanden
hinschicken, der das Gelände und die Leute kennt und da oben
Verbindungen zur Vampirbevölkerung hat.“
Kade hielt Lucans starrendem Blick stand. Er wusste, dass er
den Auftrag schlecht zurückweisen konnte, auch wenn Alaska
der allerletzte Ort war, an dem er jetzt sein wollte. Als er letztes
Jahr von dort weggegangen war, um dem Orden beizutreten,
hatte er es in der Hoffnung getan, nie wieder zurückkehren zu
müssen.
Er wollte den Ort vergessen, an dem er geboren worden war.
Die Wildnis Alaskas, die in jedem Augenblick, seit er sie verlassen
52
hatte, nach ihm rief wie eine besitzergreifende, zerstörerische
Geliebte.
„Und, was sagst du?“, fragte Lucan, als sich Kades Schweigen
in die Länge zog.
Es war ja nicht so, dass er die Wahl hätte. Er war es Lucan und
dem Orden schuldig, sich um diese unerwartete, unangenehme
Angelegenheit zu kümmern. Egal, wohin sie ihn führte.
Selbst dann, wenn die Suche nach einem Vampir mit unkontrollierbarem
Tötungstrieb ihn zu dem zehntausend Morgen
großen Besitz seiner Familie im Hinterland von Alaska führte.
Nach Hause.
Grimmig nickte er dem Anführer des Ordens zu. „Wann soll’s
losgehen?“
Fünfundvierzig Minuten später lief Kade in seinem Privatquartier
eine Spur in den Teppich.
Sein schwarzer Ledersack stand fertig gepackt auf dem Fußende
des Bettes, daneben lag ein Satellitenhandy, und schon zum
dritten Mal in den letzten zehn Minuten griff Kade danach und
wählte die Nummer, die er nicht mehr angerufen hatte, seit er
so überstürzt aus Alaska verschwunden war.
Dieses Mal ließ er den Anruf durchklingeln.
Es war ein Schock, als sich am anderen Ende die nüchterne
Stimme seines Vaters meldete.
„Lange her“, sagte Kade statt einer Begrüßung, und sein Vater
grunzte nur zur Antwort.
Es war ein lahmer Versuch, ein Gespräch anzufangen, nachdem
er ein ganzes Jahr lang keinen Kontakt gehabt hatte. Aber
schließlich war es ja nicht so, dass sein Vater ihm jemals vorgehalten
hatte, zu verantwortungsbewusst oder zu verlässlich
oder sonst irgendwas zu sein.
Das Gespräch war bemüht, sie machten Smalltalk, während
53
Kade all seinen Mut zusammennahm, um zu fragen, wie die
Dinge zu Hause liefen. Sein Vater erzählte vom harten Winter;
das einzig Gute an dieser Jahreszeit war, dass die Sonne nur drei
Stunden um die Mittagszeit herauskam. Kade rief sich die lange
Dunkelheit Alaskas ins Gedächtnis, und sein Puls beschleunigte
sich begierig beim Gedanken an so lange Nächte, so viele Stunden
Freiheit, um durch die Wildnis zu streifen.
Es war offensichtlich, dass sein Vater noch nichts von den
grauenvollen Morden gehört hatte. Kade erwähnte sie nicht,
sprach auch nicht die Mission an, die ihn in den Norden führte.
Stattdessen räusperte er sich und stellte die Frage, die ihm schon
auf den Nägeln brannte, seit er von dem Zwischenfall in Alaska
gehört hatte.
„Wie geht’s Seth? Alles in Ordnung mit ihm?“
Kades Blut gefror ein wenig, als sein Vater zögerte. „Es geht
ihm gut“, sagte er schließlich. „Warum fragst du?“
Kade hörte den Argwohn in der Stimme seines Vaters, die
milde Missbilligung, die sich jedes Mal in die Stimme des älteren
Mannes schlich, wenn Kade es wagte, sich nach seinem Bruder
zu erkundigen. „Ich frage mich nur, ob er gerade da ist, das ist
alles.“
„Dein Bruder ist geschäftlich für mich in die Stadt gefahren“,
kam die knappe Antwort. „Er ist schon ein paar Wochen fort.“
„Ein paar Wochen“, wiederholte Kade. „Da ist er ja schon
lange weg. Hast du in letzter Zeit überhaupt von ihm gehört?“
„Nicht in letzter Zeit, nein. Warum?“ Am anderen Ende wurde
sein Vater jetzt stumm vor Ungeduld. „Worum genau geht es,
Kade? Ein ganzes Jahr kein Wort von dir, und jetzt horchst du
mich über deinen Bruder aus. Was willst du genau?“
„Vergiss es“, sagte Kade und bereute schlagartig, dass er überhaupt
angerufen hatte. „Vergiss einfach, dass ich angerufen habe.
Ich muss los.“
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Er wartete die Antwort seines Vaters nicht ab, ehrlich gesagt
konnte er darauf verzichten.
Ohne ein weiteres Wort beendete Kade den Anruf. Immer
noch schwirrten ihm die grausigen Bilder im Kopf herum, die er
vor Kurzem im Techniklabor gesehen hatte. Und es erschreckte
ihn, dass sein Bruder womöglich schon seit Wochen verschwunden
war und niemand wusste, wo er steckte.
Sein Bruder, der dieselbe dunkle, übersinnliche Gabe besaß
wie Kade.
Dieselbe gefährlich verführerische Wildheit – diese gewalttätige
Kraft, die so leicht außer Kontrolle geraten konnte. Und
genau das war geschehen, wie Kade nun grimmig zugeben musste.
Mindestens einmal.
„Gottverdammt, Seth.“
Er warf das Handy auf das Bett. Dann fuhr er mit einem
wilden Knurren auf dem Absatz herum und rammte die Faust
gegen die erstbeste Wand.
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